Erste Stabilisierung am Immobilienmarkt
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat in ihrem jüngsten halbjährlichen Bericht zur Finanzstabilität eine leicht optimistische Einschätzung der europäischen Immobilienmärkte abgegeben.
Nach den jüngsten Preiskorrekturen in verschiedenen Teilen Europas zeigt der Immobilienmarkt erste Anzeichen einer Stabilisierung. Dies bedeutet, dass die Preise im kurzen Zeitfenster nicht mehr stark fallen sollten und sich allmählich ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen könnte.
Es gibt erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Regionen und Marktsegmenten. Während einige Märkte Anzeichen der Erholung zeigen, kämpfen andere weiterhin mit Unsicherheiten und Preisdruck
Bestehende Risiken:
- Wirtschaftliche Unsicherheiten: Trotz der Stabilisierung bleiben erhebliche Risiken bestehen, insbesondere im Hinblick auf die allgemeine wirtschaftliche Lage in Europa. Unsicherheiten in Bezug auf Inflation, Zinssätze und wirtschaftliches Wachstum könnten die Erholung der Immobilienmärkte beeinträchtigen.
- Marktübertreibungen: In einigen Regionen könnten weiterhin Marktübertreibungen und Blasenbildung auftreten, insbesondere in stark nachgefragten städtischen Gebieten, wo die Preise trotz der Korrekturen hoch bleiben.
- Finanzielle Belastungen für Haushalte: Höhere Hypothekenzinsen und die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit könnten die finanzielle Belastung für Haushalte erhöhen, was sich negativ auf die Nachfrage nach Immobilien auswirken könnte.
Unterschiedliche Marktentwicklung
- Wohnimmobilien: Der Wohnimmobilienmarkt zeigt gemischte Signale. In einigen Ländern erholt sich der Markt schneller, während in anderen Regionen weiterhin Unsicherheit und Preisdruck herrschen.
- Gewerbeimmobilien: Der Markt für Gewerbeimmobilien bleibt volatil. Büros, Einzelhandel und andere gewerbliche Räume haben sich unterschiedlich entwickelt, abhängig von den lokalen wirtschaftlichen Bedingungen und der Nachfrage. Hinzu kommt die im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Pandemie explodierende Anzahl der Beschäftigten, die vermehrt im Homeoffice arbeiten, was dazu führt, dass die Mieten für Gewerbeimmobilien heute niedriger sind als vor der Pandemie. Die Folge waren um 8,7% gefallene Mieten in Q4/2023 zum Vorjahresvergleich.